Feb 26, 2010

Historischer Fund: Jerusalemer Stadtmauer aus dem 10. Jh. v. Chr

.In Jerusalem ist unter der Leitung von Archäologen der Hebräischen Universität ein Abschnitt einer Stadtmauer aus dem 10. Jh. v. Chr. freigelegt worden, die möglicherweise von König Salomon errichtet wurde.

Das Mauerstück befindet sich in dem als Ophel bekannten Areal zwischen der Davidstadt und der südlichen Begrenzung des Tempelbergs und ist 70 Meter lang und sechs Meter hoch.


Eilat Mazar vor der Mauer (Foto: Hebrew University)

„Die Stadtmauer, die freigelegt wurde, zeugt von einer herrschaftlichen Präsenz. Ihre Stärke und Bauform deuten auf ein großes technisches Niveau hin“, berichtet Ausgrabungsleiterin Dr. Eilat Mazar. „Ein Vergle ich dieses jüngsten Fundes mit Stadtmauern und Toren aus der Zeit des Ersten Tempels sowie Tonscherben vor Ort versetzen uns in die Lage, mit größter Wahrscheinlichkeit annehmen zu können, dass es sich bei der Mauer um jene handelt, die König Salomon in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. in Jerusalem errichtet hat.“

Weitere Informationen zu dem spektakulären Mauerfund gibt es unter dem folgenden Link: http://www.huji.ac.il/cgi-bin/dovrut/dovrut_search_eng.pl?mesge126691593732688760

(Hebräische Universität Jerusalem. 23.02.10)

Feb 21, 2010

Ferien vom Krieg

Fast 40 Besucher im Bella Donna Veranstaltungssaal waren am Sonntag  schwer beeindruckt vom Bericht der in Brühl bei Bonn lebenden Deutsch-Palästinenserin Rose Kasabre-Bauer über das Projekt „Ferien vom Krieg“.  Seit 1994 läuft diese Projekt, das Jugendliche aus verschiedenen – miteinander verfeindeten - Völkern  zusammenbringt und sie erleben lässt, wie die jeweils andere Seite „tickt“, und dass die Kontrahenten gar nicht das personifizierte  Böse sind, wie es die Propaganda der eigenen Seite immer behauptet.

Ursprünglich war dieses jährlich wiederholte „Graswurzel“-Projekt auf den Balkan ausgerichtet, seit 2002 werden aber auch jüdische Jugendliche aus Israel und muslimisch oder christliche Jugendliche aus den Palästinensergebieten nach Deutschland eingeladen, damit sie sich hier begegnen. Beide Seiten stellten immer wieder fest, wie wenig sie voneinander wissen, erzählt Kasabre-Bauer. Nach den zweiwöchigen Begegnungen seien oft interkulturelle Freundschaften entstanden, aber auf jeden Fall Respekt gegenüber der „anderen“ Seite.  Viele Palästinenser wagten allerdings zu Hause nicht zu berichten, dass sie in Deutschland mit Israelis gesprochen hätten, da dies in Palästina  als Kollaboration missverstanden würde. Auch manche israelische Jugendliche, die auf einmal mit Verständnis für die palästinensische Situation in ihre Familien zurückkehrten, würden Schwierigkeiten erleben.
Im Anschluss an ihre Reportage konnten die Gäste arabisch-israelische Köstlichkeiten, wie Pita mit Felafel, Humuss, Tachina und Salat oder den süßen Asawah-Röllchen probieren, die Brigitte  Jokisch vom Freundeskreis Beer Yaacov zubereitet hatte, oder Linsensuppe, Spinat-Taschen, Couscous-Salat und ebenfalls Asawah-Röllchen, die Kasabre-Bauer und Andrea Hagolani (Weltladen) mitbrachten.
Außerdem waren viele Informationsschriften zum „Ferien vom Krieg“-Projekt  und über den Nahost-Konflikt zu erwerben, sowie eine Vielzahl palästinensischer Keramiken (die auch weiterhin über den Weltladen im Bella Donna Haus erhältlich sind).

Bild 1: Rose Kasabre-Bauer mit Keramik aus Hebron
Bild 2: Vortrag im Veranstaltungsraum der Bella Donna